Die Umfrage zur Einstellung Jugendlicher zu kulturellem Erbe wurde von Salzburg Research im Rahmen der Lange Nacht der Forschung am 27. April 2012 in Salzburg durchgeführt. 39 Personen nahmen daran teil, wobei in etwa die Hälfte der Befragten in der Altersgruppe 15-18 war und eine AHS oder BHS besuchte. Neun Personen besuchten eine Hochschule. Die Verteilung nach Geschlecht war weitgehend ausgeglichen.
Im Mittelpunkt der Umfrage stand die Frage nach dem Verständnis von kulturellem Erbe bzw. wie Jugendliche sich über kulturelles Erbe informieren möchten. Auf die Frage, was Jugendliche mit kulturellem Erbe in Salzburg verbinden, nannten die meisten historische Bauten, wie z.B. die Festung Hohensalzburg oder den Salzburger Dom. Der Weltkulturerbestatus, den die Salzburger Altstadt bereits seit 1996 genießt, wurde dagegen fast gar nicht erwähnt. Dafür scheint das immaterielle kulturelle Erbe, wie Traditionen und Brauchtum aber auch Sprachen, einen wichtigen Stellenwert einzunehmen. Dies spiegelt sich auch hinsichtlich des persönlichen Verständnisses von kulturellem Erbe wider. Hier betonten die befragten Jugendlichen v.a. die historische Dimension des kulturellen Erbes bzw. die Notwendigkeit, das kulturelle Erbe für die nachfolgenden Generationen zu bewahren und weiterzugeben.
Auch hinsichtlich der bevorzugten Möglichkeiten, sich über kulturelles Erbe informieren zu wollen, zeigte die Umfrage überraschende Ergebnisse. So waren zwar neue Medien (wie mobile Anwendungen oder soziale Netzwerke) bei den befragten Jugendlichen beliebt. Aber auch eher traditionelle Zugänge, wie Besuche von Museen und Ausstellungen, das Lesen von Büchern, Gespräche mit Zeitzeugen oder Stadtführungen fanden durchaus Anklang. Diese Ergebnisse widersprechen damit dem Klischee, dass Jugendliche sich heute nur mehr über neue Medien und Technologien informieren wollen.